Nach AstraZeneca-Impfung: Belgische Krankenschwester erblindet
Die Impfung hat einer 30-jährigen Krankenschwester in Belgien nicht die erhoffte Gesundheit gebracht. Den Berichten von Sudpresse zufolge erlitt die junge Frau eine arterielle Thrombose. Nach der Verabreichung des Vakzins ging sie schlafen. Mitten in der Nacht erwachte sie und stellte sie fest, dass sie das rechte Augenlicht verloren hatte. Nach Untersuchungen im Lütticher Krankenhaus Sart Tilman hieß es zuerst, es handle sich um einen vorübergehenden Zustand. Jetzt aber ist gewiss: Die Schäden sind irreparabel.
Die junge Frau hatte bereits am 1. März in der Impfstation in Bierset ihre erste Impfung mit dem Stoff von AstraZeneca erhalten. Damit sind in Belgien zwei Fälle bekannt, in denen eine Thrombose kurz nach der Verabreichung des Vakzins entstand. Das Gesundheitsministerium bestreitet jedoch einen direkten Zusammenhang zwischen der Impfung und den Erkrankungen.
Mehrere Länder ziehen AstraZeneca zurück
Nach Deutschland haben nun auch Frankreich und Italien das Vakzin von AstraZeneca aus dem Verkehr gezogen. Zuvor haben Dänemark und Norwegen nach Berichten von vermehrt auftretenden Thrombosen die Impfung eingestellt. Belgien hält bisher an AstraZeneca fest.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bedauert die Entscheidung der Länder. Zugleich betonte er bei einer Sitzung im Präsidium der CDU, man müsse die "positiven Geschichten" erzählen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte sich noch am Montagmorgen dafür ausgesprochen, das Image des Impfstoffes zu verbessern. Der Ministerpräsident verlangte eine "klare Ansage" der Behörden in Deutschland, wie gut der Impfstoff von AstraZeneca sei. Zudem sollten nach dem Willen Söders – um Werbung zu machen – vorrangig Politiker mit dem Vakzin geimpft werden.
SPD-Politiker Karl Lauterbach kritisierte ebenfalls die Entscheidung, AstraZenenca nicht mehr zu verimpfen. Trotzdem hat auch er in der Sendung "hart aber fair" am Montag zugegeben, dass die Erkrankungen wohl mit dem Vakzin zu tun haben. "Das ist keine normale Thrombose, sondern eine Komplikation des Impfstoffes." Dennoch würde er an dem Stoff festhalten: "Trotzdem ist der Nutzen im Verhältnis zu dem Schaden wahrscheinlich gut vertretbar."
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